Fahrrad-Slam

Hallo zusammen, es ist Sommer und da wird es schwieriger, die Leute in die Theater zu locken. Ist ja auch verständlich. Wenn die Sonne sich mal zeigt, möchte man ja auch gern mal gucken, ob sie immer noch so ähnlich aussieht, wie man sie in Erinnerung hatte. Das geht ja seit jeher am besten draußen. Und mit Getränken. Damit nun aber die Menschen im Sommer nicht komplett kleinkunstunterversorgt bleiben, gibt es jetzt etwas Neues: den Fahrrad-Poetry-Slam. Dabei holt man sich erst die Vorleser an den Strand. Und dann den Strand in die Innenstadt von Mönchengladbach (wohin sonst?) Die Idee: man nimmt ein kleines lila Klapprad und befestigt daran ein kleines braunes Klemmbrett. Dann setzt man einen (möglichst unsportlichen) Poetry Slammer mit Funkmikrophon auf das Rad und jagt ihn solange um den Stadtteich herum, bis er seinen Text fertig gelesen hat (oder umkippt und nicht mehr aufsteht). Hier mal ein Foto (der Kleine mit dem Klemmbrett auf dem Klapprad bin ich) Das Publikum sitzt derweil in Liegestühlen und trinkt Bier. Es ist fast wie bei der Tour de France, bloß ohne Bergetappe und mit echtem Nervenkitzel. Danach geht es zu Fuß durch die undurchdringliche Kiesgrube: Und zum Schluss setzt man die Überlebenden dann noch zur Kalorienvernichtung auf den Heimtrainer: Was soll ich sagen? Ich hätte es nie gedacht, aber: auch in mir steckt eine Begeisterung fürs Extreme. Hallo, Reinhold Messner, jetzt verstehe ich Dich. Rüdiger Nehberg, vielleicht lese ich Dein Buch. Auch ich bin ein Huber-Bua. Der lila-Klapprad-Huber-Bua. Wenn der erste Fallschirm-Poetry-Slam gemacht wird: ruft mich an, ich bin dabei. Ich muss nur noch ein kleines bisschen warten, bis mein Muskelkater nachgelassen hat. Dann aber sofort. Bis die Tage!